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A Means to an End: How Fritz Bauer Used the Courtroom for a Reckoning with the German Past

Hans Kelsen Memorial Lecture on International Peace and Security Law

13.12.2021

On 18 November 2021, the Institute for International Peace and Security Law of the University of Cologne, under the leadership of its Director, Professor Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Claus Kreß, LL.M (Cambridge) hosted the sixth Hans Kelsen Memorial Lecture on International Peace and Security Law. Dr. Ronen Steinke gave this year’s keynote lecture entitled “A Means to an End: How Fritz Bauer Used the Courtroom for a Reckoning with the German Past”.

The lecture series is dedicated to the memory of the eminent legal theorist and international legal scholar Hans Kelsen. Hans Kelsen was appointed Chair at the Cologne Law Faculty in 1929. He took up the position in 1930 and was made the faculty’s Dean in 1932. In 1933, he was expelled from his post by the Nazi government. Each year, a leading figure in the field of peacekeeping law is invited to deliver a Hans Kelsen Memorial Lecture, followed by a small privatissimum the next day.

This year’s memorial lecture was dedicated to the life and work of Fritz Bauer, who is considered one of the most important trailblazers of the Frankfurt Auschwitz Trials. Dr. Steinke shed light on Bauer’s understanding of criminal law, who in no way intended the Frankfurt trial to be a means of retaliation, but rather pursued solely preventive purposes. The idea of prevention, however, did not apply to the 22 defendants themselves, but to the German people, who were shown the horrors of Auschwitz for the first time through the trial. Dr. Steinke impressively demonstrated that Bauer’s implementation of his theory in practice, however, also entailed a harsh consequence. In the end, Bauer admitted to seeing the defendants in the Auschwitz trials as “scapegoats” who were needed to teach society a lesson, and thus also “A Means to an End”.

 

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Am 18.11.2021 richtete das Institute for International Peace and Security Law der Universität zu Köln unter der Leitung seines Direktors Professor Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Claus Kreß, LL.M (Cambridge) die sechste Hans Kelsen Memorial Lecture on International Peace and Security Law aus. Dr. Ronen Steinke hielt den diesjährigen Festvortrag mit dem Titel „A Means to an End: How Fritz Bauer Used the Courtroom for a Reckoning with the German Past“.

Die Vortragsreihe ist dem Andenken an den bedeutenden Rechtstheoretiker und Völkerrechtler Hans Kelsen gewidmet. Hans Kelsen wurde 1929 an einen Lehrstuhl der Kölner juristischen Fakultät berufen. Er trat die Stelle 1930 an und war ab 1932 Dekan der Fakultät. Im Jahr 1933 wurde er von den Nationalsozialisten aus seinem Amt vertrieben. Jedes Jahr wird eine führende Persönlichkeit auf dem Gebiet des Friedenssicherungsrechts eingeladen, eine Hans Kelsen Memorial Lecture zu halten, an die sich am nächsten Tag ein kleines Privatissimum anschließt.

Der diesjährige Festvortrag wurde dem Leben und Wirken von Fritz Bauer gewidmet, der als einer der bedeutendsten Wegbereiter der Frankfurter Auschwitzprozesse gilt. Dr. Steinke beleuchtete das Strafrechtsverständnis von Bauer, der mit dem Frankfurter Prozess keinesfalls Vergeltung üben wollte, sondern allein präventive Zwecke verfolgte. Der Gedanke der Prävention galt hier aber nicht den 22 Angeklagten selbst, sondern der deutschen Bevölkerung, die sich durch den Prozess zum ersten Mal ein Bild vom Ausmaß des Grauens in Auschwitz verschaffen konnte. Dr. Steinke zeigte eindrucksvoll auf, dass Bauers Umsetzung seiner Theorie in die Praxis damit jedoch zugleich eine harte Konsequenz nach sich zog. So sah Bauer die Angeklagten der Auschwitzer Prozesse letztlich, und er selbst gab dies so zu, mindestens auch als „Sündenböcke“, die es bräuchte, um der Gesellschaft eine Lehre zu vermitteln und damit mindestens auch als Mittel zum Zweck – „A Means to an End“.

Autor/in
Ronen Steinke

Dr. Ronen Steinke ist Redakteur und Autor der Süddeutschen Zeitung. Er veröffentlichte die Biografie des einstigen hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer, die seither auch verfilmt worden ist.

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